Muskelerkrankungen werden als Myopathien (gr. „Muskelleiden“) bezeichnet. In aller Regel ist dabei, mit Ausnahme der Kardiomyopathie, die quergestreifte Skelettmuskulatur gemeint. Leitsymptom aller Myopathien ist eine Schwäche der Muskulatur. Bei reinen Myopathien ist die Sensibilität nie betroffen. Abzugrenzen von den Myopathien sind andere Krankheitsbilder, die ebenso mit einer Schwäche der Muskulatur einhergehen. Hierzu zählen Erkrankungen des Motoneurons (wie beispielsweise die Amyotrophe Lateralsklerose und die Spinale Muskelatrophie) sowie Erkrankungen der motorischen Endplatte (wie beispielsweise die Myasthenie und das Lambert-Eaton-Syndrom).
Aufgaben der Krankengymnastik sind also:
- Optimierung der Funktionen der Bewegungsorgane hinsichtlich Koordination
- Erhalten der Kraft bzw. Kräftigung der vorhandenen funktionsfähigen Muskulatur
- Verzögerung von Deformierungen, vor allem Gelenkkontrakturen und Skoliosen
- Erleichterung von Alltagsanforderungen
- Erhalten der Orthostasefunktionen
- Erhalten der Atemfunktion
Krankengymnastisch sind einerseits passive Bewegungsübungen möglich, hierbei führt der Therapeut die Bewegungen aus, die Gelenkbewegungen werden bis zum Punkt des Widerstandes oder der Schmerzen durchgeführt. Durch Dehnübungen kann dann der Bewegungsumfang eines Gelenkes erweitert werden. Zu den passiven Übungen können auch Lagerungen gezählt werden. Beispielsweise kommen sogenannte Drehdehnlagerungen zum Einsatz, die entweder selbständig oder aber auch mit Hilfe eines Krankengymnasten oder des Partners eingenommen werden. Durch eine gezielte Behandlung der Kontrakturen durch Dehnung oder auch Operation konnte in Studien nachgewiesen werden, dass sich die Muskelfunktion bessert.