Bei einer Klangmassage, auch Klangschalenmassage, werden speziell gefertigte Klangschalen verschiedener Grundfrequenz und unterschiedlicher Größen auf den bekleideten Körper aufgesetzt und angeschlagen bzw. angerieben oder direkt über den Körper gehalten, ohne ihn zu berühren. Auf diese Weise überträgt sich der Schall des erzeugten Tons auf den Körper. Dies wird als Vibration im Körper wahrgenommen. Die Klangmassage soll im Wellness-Bereich entspannend und beruhigend wirken und wird zum Beispiel bei Stress empfohlen. Das Prinzip wird auch Phonophorese genannt. Im Esoterik-Bereich werden Klangtherapien angeboten, bei denen die Klangschalen in Zusammenhang mit den Chakren gebracht werden.
Prinzip und Wirkung
Die Wirkung der Klangmassage wird zum einen damit erklärt, dass der menschliche Körper überwiegend aus Wasser besteht, das durch die Schallwellen in Bewegung versetzt wird. Dieser Effekt wirke letztlich wie eine innerliche Massage der Körperzellen. Körperliche und auch seelische Verspannungen und Blockaden sollen so gelöst werden. Wissenschaftliche Belege für diese Theorie gibt es nicht.
Die andere Erklärung geht davon aus, dass bestimmte Töne, die durch Klangschalen erzeugt werden, den verschiedenen Chakren zugeordnet werden können und diese beeinflussen. Bei „Störungen“ der Chakren sollen diese dann mit Hilfe der Klangmassage harmonisiert und positiv beeinflusst werden.
Klientin bei der Klangmassage
Im Wellness-Bereich werden Klangschalen nach persönlicher Vorliebe ausgewählt; die Klangmassage soll einfach die Entspannung fördern.
Bei einem so genannten energetischen Ansatz aus dem Bereich der Esoterik können Klang und Vibration der Klangschalen angeblich Blockaden im „feinstofflichen“, also seelisch-geistigen Bereich lösen. Mitunter versuchen die Anwender der Klangmassage, den Klang sowohl in die Aura als auch in die Chakren einzubringen, um diese „energetisch anzureichern“. Wissenschaftlich lässt sich dieser Ansatz nicht nachvollziehen.
In der Körpertherapie kann, nach Aussagen der Therapeuten, die Klangmassage bei der Aufarbeitung von Traumatisierungen unterstützen. Die Klänge sollen in das „Körpergedächtnis“ vordringen und das Trauma lösen.
Zum Ursprung
Der Ursprung der Klangschalen wird in Indien und im Himalaya vermutet, im Gebiet des heutigen Tibet. Es handelt sich um ein traditionelles Küchengeschirr. Dies kann aber nicht eindeutig bewiesen werden. Es gibt auch Vermutungen, dass sie in ihren Ursprung als Opferschalen oder für religiöse Zwecke gedient haben könnten. Die handwerkliche Fertigung der Schalen wurde in der Himalaya-Region zwischen 1900 und 1940 fast völlig aufgegeben.
Im Westen entstand jedoch etwa in den 1980er Jahren die Überzeugung, dass es sich bei den tibetischen Metallschalen um „Klangschalen“ handelt, und sie lassen sich unzweifelhaft zum Erzeugen von Tönen verwenden. Dass die Klangtherapie eine uralte buddhistische Methode sei, was häufig in der westlichen Esoterik-Szene behauptet wird, lässt sich nicht belegen.