Kieferorthopädie

Kieferorthopädie und die Behandlung von Kiefergelenks-Dysfunktionen helfen, Fehlstellungen zu korrigieren und die Mund- und Kieferfunktion zu verbessern.

  • Symptome: Kopfschmerzen, Migräne, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusch - Tinnitus, Schluckstörungen, Funktionsstörung des Kauorgans - Malocclussion, Muskelverspannungen mit Hals-Schulter-Kopf-Kieferbereich oder weitergeleitete Verspannungen in den gesamten Körper

Bei der Behandlung und Diagnose von Bewegungseinschränkungen und Blockaden im menschlichen Körper ist die Osteopathie eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Gleichgewicht der Körpersysteme wiederherzustellen. So betrachten wir in der Osteopathie den Unterkiefer als Teil eines Ganzen, der nur funktionieren kann, wenn seine Einzelteile miteinander harmonieren.

Osteopathie in der Kieferorthopädie

Die Osteopathie geht davon aus, dass der Mensch eine untrennbare Einheit ist. Dabei müssen drei sich wechselseitig beeinflussende Systeme berücksichtigt werden: der Bewegungsapparat, die inneren Organe und das kraniosakrale System, das aus dem Schädel, dem Kreuzbein und der Wirbelsäule als Verbindungsstück besteht. Der Unterkiefer ist ein wichtiger Teil des kraniosakralen Systems und hat somit eine bedeutende Rolle innerhalb der Gesamtstruktur. Deshalb sollten ganzheitliche kieferorthopädische Maßnahmen immer auch unter Berücksichtigung und ggf. Einbeziehung einer osteopathischen Untersuchung beziehungsweise Behandlung durchgeführt werden. Bedenkt man, dass so ein Kiefergelenk täglich 1500- bis 2500-mal bewegt wird, so ist schnell klar, dass kein anderes Gelenk so oft in Bewegung ist wie dieses.

Die Ursache solcher Kiefergelenkfunktionsstörungen, findet sich meistens in der Muskulatur, den unmittelbaren Gelenkweichteilen oder dem Gelenk selbst. Ein Schleudertrauma, ein abgebrochenes Zahnstückchen oder schon ein Sturz, z.B. auf einer rutschigen Kellertreppe, reichen aus, um eine Höhendifferenz von den rechten zu den linken Backenzähnen zu erlangen.

Ein gesundes Gelenk und gut arbeitende Kaumuskeln werden normalerweise nicht wahrgenommen. Stimmt der Biss nicht und Oberkiefer und Unterkiefer treffen nicht in der idealen Position aufeinander, kann es zu Störungen, Schmerzen oder Geräuschen kommen. Die Kiefergelenkfunktion ist gestört. Schon geringe Abweichungen genügen, um das Kausystem und benachbarte Strukturen zu beeinträchtigen. Der Patient spürt entsprechende Symptome.

Physiotherapeuten haben nicht die Möglichkeit an der Aufbisssituation direkt etwas zu ändern, sondern das Handwerk erstreckt sich in der Harmonisierung aller Muskeln, die sich direkt oder indirekt auf das Kauorgan wirken. Ebenso können Gelenke an der Wirbelsäule mit einer Minderbeweglichkeit durch uns mobilisiert werden, um als Ursache der Störung auszuscheiden.

Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) 

Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) bezeichnen die Auswirkungen dieser Fehlstellung zwischen Schädel (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula).
Ein Teil dieser Kaumuskeln setzt am Keilbein (OS sphenoidale) an. Das Keilbein ist ein zentraler Schädelknochen im kraniosakralen System. Das heißt, dass bei einem Fehlbiss, die Kaumuskeln direkt einen Knochen in Fehlspannung bringen, an welchem die Dura mater (Hirn- und Rückenmarkhaut) ansetzt. Die Dura mater ist eine straffe Haut, welche das Hirn und das Rückenmark umkleidet. Sie hat Ansatzstellen am Schädel, den obersten Halswirbeln, dem Kreuzbein und dem Steißbein; dazwischen gleitet die Hirnhaut schlauchförmig um das Rückenmark der gesamten Wirbelsäule, ist aber in sich total unelastisch.
Das heißt, dass Fehlstellungen vom Kiefergelenk früher oder später auch Fehlstellung ins gesamte kraniosakrale System verursachen und somit für sehr viele Krankheitssymptome verantwortlich sein kann.

Symptome
  • Knackgeräusche beim Kauen oder Gähnen
  • Nächtliches Zähneknirschen oder Pressen
  • Abschliff der Schneidezähne = Abrasion
  • nicht erholsamer Schlaf
  • Zahnschmerzen (obwohl Zähne, Zahnfleisch, Kieferknochen gesund sind) = Parafunktion an gesunden Zähnen
  • Ohrschmerzen oder Ohrgeräusche (Tinnitus)
  • Atemstörungen im Schlaf
  • Ausstrahlende Schmerzen im Kiefer/ oder Gesichtsbereich
  • Geringe Mundöffnung oder Bewegungsstörung bei der Mundöffnung oder beim Mundschluss häufig mit Schmerz verbunden
  • Kieferklemme (Mund kann nur wenig geöffnet werden)
  • Überbeweglichkeit der Unterkiefers (extrem weite Mundöffnung, "Ausrenken")
  • Gelenkentzündungen (Arthritis), bei rheumatischen Erkrankungen oder nach Gelenkverletzungen
  • Konzentrations- und Lernstörungen 
  • Morgensteifigkeit und morgendliche Gelenkschmerzen 
  • Sehstörungen
  • Schmerzen im Gesicht = Trigeminusneuralgie
Ursachen
  • Rheumatische Beschwerden (Fibromyalgie, M. Bechterew)
  • Stress (Zähne zusammenbeißen)
  • Haltungsschäden, bes. durch arbeitsplatzbezogene Fehlhaltungen mit Belastung der Schulter und Halswirbelregion
  • Unfälle, z.B. Schleudertrauma
  • Störungen der Verzahnung, Zahnlücken im Seitenzahnbereich
  • zu hohe oder zu tiefe Zahnfüllungen
  • langandauernde Zahnbehandlungen
  • falsche Zahnspangenversorgung
  • Operationen in Vollnarkose mit Überdehnung der Gelenke

Um Funktionsstörungen des Kiefergelenkes zu beseitigen, bedarf es einer ganzheitlichen Therapie, d.h.das gesamte Kausystem (Zähne, Kiefergelenk, Muskulatur) und alle benachbarten Strukturen müssen mitbehandelt werden.

Kieferorthopädie & Wachstum

Im Wachstum des Kindes ändert sich die Zahnstellung und diese passt sich der jeweiligen Haltung des Kindes an. Gibt es Funktionsstörungen in der Wirbelsäule, v.a. der Halswirbelsäule, so hat dies einen Einfluss auf die Stellung der Kiefergelenke und somit auf die Zahnstellung. Ebenso können Störungen z.B. im Verdauungsbereich eine Änderung der Haltung und somit Änderungen im Biss hervorrufen.
Als Ergänzung zur Spangenbehandlung hat sich die Osteopathie bewährt, sodass die Bisskorrektur optimal verlaufen kann. Sprechen Sie Ihren Zahnarzt und/oder Kieferorthopäden darauf an.

Stomatognathes System / Orale Orthopädie

Das Stomatognathe System besteht aus der Gesamtheit der Strukturen im Mund-Kiefer-Kopf- und Halsbereich. Diese Strukturen sind miteinander verbunden und interagieren wechselseitig miteinander.

Findet man in diesem Bereich Störungen, können diese auf den gesamten Körper negative Auswirkungen haben und Fehlfunktionen bzw. Krankheiten hervorrufen oder manifestieren. Für eine derartige Diagnosestellung ist ein interagierendes Handeln aus Zahnmedizin, Kieferorthopädie, Schulmedizin, Naturheilkunde, TCM, Physiotherapie und Osteopathie nötig.
 

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